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30 tote Mucken

Vom „Schwäbischen Albverein“ waren wir, die Brötzinger Schwarzwaldvereinsjugend, zum Wandern auf der wunderschönen, schwäbischen Alb zum Wandern eingeladen. Und das Wandern im stillen Lautertal war ein ganz besonderes Erlebnis – eben, weil es dort, ohne Autoverkehr und Straßen, noch ganz nach Natur roch und wir uns wie in einer anderen Realität wähnten.

In einem kleinen Dorf in der Nähe von Mensingen waren wir in einem urigen und doch modernen Gasthof untergebracht. Auch da wäre es wunderschön gewesen, hätten uns da nicht nicht die endlos vielen Mucken geplagt. Nichts konnte man essen oder trinken, ohne daß zwei, drei Fliegen sich aktiv an dem für sie kostenlosen Mahl beteiligen wollten.

Und so schlug ich erfolgreich die eine oder andere uns ärgernde Mucke tot. Erfolgreich deshalb, weil ich sie fast immer erwischte. Mit einem Trick: Guckte mich so eine Mucke an, klatsche ich vor ihr die Hände zusammen. Die Mucke startete und flog mir so direkt in die Hände. Und das war‘s dann für sie.

Und so lagen schon einige dieser leblosen Tierchen vor mir auf dem Tisch. Aber die restlichen Mucken blieben frech wie zuvor. Es war ihnen wohl gleichgültig, daß schon einige von ihnen ihr Spiel nicht überlebten! Ja, es schien sogar, daß sie gar nicht weniger geworden waren!

„Hermann“, sagte einer, „wenn Du 30 Mucken erwischt hast, bekommst du eine Halbe bezahlt!“. Na ja, am Geld lag‘s nicht. Ich konnte mir auch so mein Bier bezahlen. Aber reizen tat es mich schon! Und so bemühte ich mich, die Zahl 30 zu erreichen.

Fein säuberlich legte ich jede totgemachte Fliege neben die andere, in eine Linie. Und es dauerte auch nicht lange, da lagen 29 von diesen Tierchen vor mir auf dem Tisch.

Die anderen Mucken hatten es wohl inzwischen doch geschnallt, daß mit mir nicht zu spaßen ist – und blieben fern! 29 von ihnen lagen vor mir! Und das war‘s dann auch! Die Mucken hatten kein Interesse mehr an uns!

OK, mein Bierchen mußte ich selbst bezahlen. War aber nicht so schlimm! Ich hab‘s ja auch selbst getrunken!

P. S.
Inzwischen kann ich die Fliegen auf diese Art kaum noch fangen. Die haben dazugelernt! Die können jetzt auch seitlich wegfliegen, wenn sie starten, und weichen so meinen Händen aus!